Monatslied Januar 2020

Der du die Zeit in Händen hast... (GL 257)

Übergänge kennen wir aus dem Leben und dem Jahreslauf. Den Jahreswechsel greift unser Monatslied auf. Klare und tiefgehende Worte hat Jochen Klepper gefunden, die nach einer Betrachtung in ruhiger Stunde
verlangen.
Jochen Klepper war evangelischer Schriftsteller und Journalist und mit einer jüdischen Frau verheiratet, die beiden hatten eine gemeinsame Tochter. Die Entstehungszeit – 1938 – lässt schon ahnen, wer sein
Dasein geprägt hat. Als er 1942 auf seine Frau und seine Tochter die Verhaftung zukommen sah, wählte die Familie gemeinsam den Freitod.
Weitere Texte von ihm finden sich unter den Nummern: 99, 220, 254, 429 und 509.

Monatslied Februar 2020

Die ihr auf Christus getauft seid... (GL 488)

Melodie und Satz unseres Monatslieds führen uns an die Schwelle zur ostkirchlichen Liturgie. Wir beugen
uns etwas vor, wir hören und schnuppern hinein.
Einfache Melodien und ebensolche Harmonien machen den Reiz dieser Gesänge aus. Die Vielfalt einer Pfarrei und deren Harmonie könnten sich darin ablesen und vertiefen lassen. Das verbindet sich hier mit kurzen
Texten zum Thema Taufe.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gut in die Vierstimmigkeit finden.

Monatslied März 2020

Jesus Christus, Davids Sohn... (GL 728)

Das aktuelle Monatslied ist ein Kyrie-Ruf. Das „Erbarme-Dich“ führt leicht auf eine falsche Fährte, als ob der Sünder um Erbarmen bittet. Der Ruf ist aber eher eine Huldigung des Herrn. Damit kann Christus, der Kyrios, gemeint sein, aber auch Gott, der Herr. Von daher ist das Kyrie eine Meditation des gegenwärtigen Gottes. Und es ist gut, dass das am Beginn der Messfeier steht. Wir sehen und erkennen den Herrn, wir preisen seine Gegenwart. So finden wir in den Dank, in die Eucharistiefeier.
Michael Janson

Monatslied April 2020

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen... (GL 414)

Dieses Lied war schon im „alten“ Gotteslob, aber noch nicht gut bekannt.
Der Text von Huub Oosterhuis erzählt vom nahen und gleichzeitig verborgenen Gott. Da klingt unsere Erfahrung an: seltene Augenblicke, in denen wir Gottes Nähe spüren, und häufigere Durststrecken, auf denen keine Spur von ihm zu erkennen ist. Die letzte Strophe führt zu der Bitte: „Bleib gnädig so um uns in Sorge, bis wir in dir vollkommen sind.“
Den Inhalt ausdrückend schwingt die Melodie in bewegten Notenwerten - ruhig, aber nicht zum Festhalten.

Michael Janson