St. Josef

Die Josefs-Kirche, konzipiert als Christ-König-Halle, erbaut aus einheimischem Bruchsandstein, wurde mit ihrem 28 Meter hohen Turm am 24. September 1933 von Bischof Dr. Ludwig Sebastian geweiht. Das große Freskogemälde von Professor Thalheimer ist von dem Hauptgedanken der Erlösungstat Gottes, dem Kreuzesopfer Jesu Christ, durchdrungen. Dargestellt ist im Zentrum Gott Vater, das Kreuz Jesu haltend, zwischen beiden die dritte göttliche Person, der Heilige Geist. Um den Querbalken des Kreuzes herum sind die Symbole der vier Evangelisten angeordnet.

Die Basis des Chorbildes bilden Gestalten des Alten Bundes, die in besonderer Beziehung zum Opfer des Neuen Bundes stehen. Rechts neben dem Altar ist der König und Priester Melchisedek dargestellt, Links neben dem Altar ist Abraham zu sehen mit seinem Sohn Issak, den zu opfern er bereit ist.

Über diser Grundlinie finden sich die Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel, Daniel  und Maleachi, sowie Ijob, die Leidensgestalt des Alten Bundes schlechthin.

In der nächsten Bildebene finden sich zunächst neben dem Kreuz auf der einen Seite Maria, die Mutter Jesu. Da ist ihre Zusage zu lesen: „Ecce ancila Domini“- „Siehe, ich bin die Magd des Herrn". Auf der anderen Seite des Kreuzes ist der Täufer Johannes dargestellt. „Ecce agnus dei“ „Seht das Lamm Gottes!" ruft er aus. Um diese beiden Personen herum ist zunächst der Heilige Josef zu nennen, der Patron der Kirche. Er steht hinter Maria, seiner Verlobten. In seiner Rechten hat er den Winkel, das Werkzeug des Zimmermanns - HInweis dafür, dass er gerecht war und seine Verlobte nicht blosstellen wollte. Also blieb er bei Maria und dem Kind, das sie erwartete.Neben Josef ist - mit Mitra und Pfeil - der Hl. Abt Ägidius zu sehen. Er ist der Patron der Stiftskirche. Mit ihm werden lokale Bezüge eingeleitet. Auf der rechten Seite, hinter dem Täufer Johannes - gleichsam das Gegenstück zum Hl. Josef - ist der Heilige Ulrich zu sehen. Er gilt als der Retter des Abendlandes in der Auseinandersetzung mit den Ungarn (955 Schlacht auf dem Lechfeld unter Königs Otto d. Gr.) Sein Signum - ein Fisch auf der geöffneten Heiligen Schrift - ist deutlich zu sehen. Ulrich war und ist der Patron der ursprünglichen Winzinger Kirche, die in Folge der Reformation protestantisch wurde. Dieser Zusammenhang diente dann zur Namensgebung des Caritas-Altenzentrums in der Konrad-Adenauer-Str.. Rechts neben Ulrich, ganz am Rand des Bildes, dann der Heilige Nikolaus, der zweite Patron der Josefskirche, sowie der des Kindergartens hinter der Josefskirche. 

Eine Stufe tiefer - noch der Muttergottes und dem Täufer zugeordnet - links, gleichsam auf der Frauenseite, die Heilige Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, die zeitweise in Trier lebte. Der Legende nach hat sie das Kreuz Jesu gefunden und nach Rom bringen lassen. Links neben ihr die Hl. Hildegard, begnadete Beraterin von Kaisern und äpsten im 12. Jahrhundert. Sie ist mit dem Norden unserer Diözese bzw. später dann mit Eibingen bei Rüdesheim auf der anderen Seite des Rheins verbunden. Auf der Männerseite dann, ganz beim Täufer Johannes, der Völkerapostel Paulus. Dass er nahe beim Kreuz angeordnet ist, hat mit seinen Briefen und seinen Gedanken über das Kreuz und die mit ihm verbundene Erlösung zu tun. Hinter ihm, am rechten Rand des Bildes, dann der Hl. Bernhard, der 2. Patron des Speyerer Doms. In Eußerthal hatten die weißen Mönche ein Kloster, dieses hatte Grundbesitz in Neustadt - Ost , ganz in der Nähe der heutigen Filialkirche St. Bernhard. Also zeigt die Altarwand auch im Hl. Bernhard einen lokalen Bezug auf. 

Zwei Tafelbilder, das Herz-Jesu-Bild und das Marienbild, stehen in inhaltlichem Zusammenhang. Sie weisen auf die christlichen Tugenden Glaube und Liebe hin. Das Chorbild, das in der Mitte das Kreuz zeigt, fügt das Zeichen unserer Hoffnung hinzu. Glaube, Liebe und Hoffnung begleiten die Gemeinde auf ihrem Weg durch die Zeit.

Mit der Innenrenovierung 1981 wurde die liturgische Erneuerung des 2. Vatikanischen Konzils im Kirchenraum verwirklicht. Kirche ist in erster Linie ein Haus, in dem sich die Gemeinde Jesu Christi zum Herrenmahl versammelt. Der einzige Altar als Symbol für Jesus Christus, lädt sein Volk ein, sich um den Herrn, wie im Abendmahlssaal, zu versammeln und gemeinsam Eucharistie zu feiern. Die im Tabernakel dargestellten Trauben und Ähren werden im Ambo, die Ähren und in den Füßen des Altares, die Rebstöcke mit den reifen Früchten aufgegriffen. Brot und Wein, die Gaben der Eucharistie.

Der Taufstein stand im ehemals katholischen Teil der Stiftskirche und wurde 1939 in der Josefs-Kirche wieder seiner Bestimmung zugeführt. An dessen äußeren Umrandung zeigen sechs Reliefs mit Darstellungen aus der Kindheit Jesu.

Die drei weiteren Heiligen der Josefs-Kirche, Bruder Konrad, Judas Thaddäus und Theresia von Lisieux passen gut in diese Kirche, das Dienen und Treusein im Kleinen hat die drei groß gemacht. Ihr Leben erinnert an die Aussage des Chorbildes: „Ecce ancilla Domini! – Ecce agnus Dei“ = Siehe, ich bin die Magd des Herrn, die treu dient im Glauben… Seht das Lamm Gottes, das geduldig und demütig sein Leben hingibt.“

Unsere Kirche können Sie sich auch mit einem 360° Panorama von Armin Huck ansehen. Hierzu klicken Sie auf nachfolgende Links: 

Besitzer dieser Bilder ist Herr Armin Huck, 67433 Neustadt.