Mit Pauken und Trompeten....

Lobt Gott mit dem Schall des Widderhorns, mit Harfe und Leier, mit Trommel und Reigentanz, mit Saiten und Flöte, mit tönenden, mit schallenden Zimbeln! –
so lautet – etwas gerafft – der letzte Psalm im alttestamentlichen Buch der Psalmen, Psalm 150.
Damit wird eine Breite ausgedrückt, von der auf den ersten Blick in unseren „normalen“ Gottesdiensten nur ein schmales Band zum Ausdruck kommt. Da begegnen wir der Orgelmusik und dem Gesang, meist von der Orgel begleitet.
Darin zeigt sich, was das 2. Vatikanische Konzil zur Liturgie überhaupt gesagt hat: alle Gläubigen sollen aktiv an ihr beteiligt sein. Wo drückt sich das sinnenfälliger aus als im gemeinsamen und begleiteten Singen, insbesondere im Wechsel zwischen einem*r Vorsänger*in, einer Schola, einem Chor und der Gemeinde?

Dabei nutzen wir die Orgel durchaus auch eigenständig, gleichsam wie ein Soloinstrument. Sie dient dem Gottesdienst, der Andacht, der Betrachtung und der Meditation. Schön, wenn es der Organist / die Organistin versteht, Liedmotive aufzugreifen und zusammenzufügen. Und mindestens genauso schön, wenn man spürt, dass die Gottesdienstbesucher mitgehen und heraushören, was die Orgel in den Raum gibt.

Und wir kennen auch die Vielfalt der Instrumente, auch die ganze Breite eines Orchesters, und auch die elektronische Musik. Neue, rhythmische Lieder gehören längst zum Liedrepertoire der Gemeinden.

Da liegen noch viele Möglichkeiten verborgen. Es sind besondere Momente, wenn Menschen „ihre“ Instrumente einbringen: die Flöte, die Geige, Trompete, Posaune oder gar eine Tuba. Wir hatten schon häufiger ein Marimbaphon. Darin kommt eine aktive Beteiligung der Gemeinde an ihrem Gottesdienst hörbarer zum Ausdruck.

Sicher, es ist nicht jedermanns Sache, vor Leuten zu spielen. Was ist, wenn ich mich verspiele und Fehler mache? Aber ist die Gemeinde, die sich vor Gott versammelt hat, nicht ein absolut geschützter Raum für ein von Angst freies Aufspielen?

Auf!
Nur Mut!
Sprechen Sie uns an!
Bringen Sie sich ein!
Helfen Sie mit, Vielfalt zum Ausdruck zu bringen!

Michael Janson